Besuch der 9. Klassen im Konzentrationslager Dachau

Besuch des Konzentrationslagers in Dachau am 22.10.2021

Am Freitag, 22.10.2021 besuchten die 9. Klassen mit ihren Lehrkräften Frau Huber, Frau Linder und dem Schulsozialpädagogen Herrn Laabs die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Dachau. Bereits im Vorfeld setzten sich die Schülerinnen und Schüler im GPG-Unterricht mit der Thematik Erinnerungskultur – dem bewussten Erinnern an vergangene Ereignisse, das von Gesellschaft und Staat gefördert und gefordert wird, auseinander.

Der KZ-Besuch gab den Jugendlichen Einblicke in die Lebensumstände und menschenverachtende Behandlung der Häftlinge; dies wurde bereits beim Eingang – dem Jourhaus - durch die Inschrift „Arbeit macht frei“ deutlich. Die Führung durch das KZ führte über den Appellplatz, auf dem die Häftlinge bei jeder Wetterlage extreme Zählprozeduren und Strafen über sich ergehen lassen mussten, zu den Barracken, in denen sich bis zu acht Menschen ein Bett teilten. Weiter führte der Weg die Schülerinnen und Schüler über die Lagerstraße zur Baracke X (Krematorium und Gaskammer); das Mahnmal „Den Toten zur Ehr, den Lebenden zur Mahnung“ fand im Anschluss daran besondere Beachtung. Im Rundgang durch das Museum – dem ehemaligen Wirtschaftsgebäude  – erhielten die Schülerrinnen und Schüler einen Einblick in verschiedene Themenbereiche: medizinische Versuche an Häftlingen, die völlig unzureichende Verpflegung, härteste Strafen bei „kleinen“ Vergehen (z.B. fehlte ein Knopf an der Häftlingskleidung, konnte man erschossen werden), Arbeit bis zur völligen Erschöpfung in Rüstungsfabriken und Krankheiten im Lager. Den Schülern wurde damit die Unmenschlichkeit gegenüber den Häftlingen verdeutlicht. Für viele schwer nachvollziehbar war die Tatsache, dass man sich an keinerlei Regeln, die einem Schutz boten, halten konnte: Jeder Häftling war der völligen Willkür der Aufseher ausgesetzt. Sehr klar wurde den Schülerinnen und Schülern dabei, dass die Begriffe Würde und Menschlichkeit für die Nationalsozialisten Fremdwörter waren.

Eine Aussprache über den KZ-Besuch machte zum einen die Betroffenheit der Schülerinnen und Schüler deutlich und zum anderen führte diese Exkursion zum besseren Verständnis des ersten Grundgesetz-Artikels „Die Würde des Menschen ist unantastbar“.  Der Besuch des KZs stellte einen wichtigen Teil der Erinnerungskultur in den Fokus: Durch die originale Begegnung kann Vergangenes besser verstanden werden und die Verbrechen der Vergangenheit geraten nicht in Vergessenheit.

Ein wichtiges Ziel der Exkursion war auch, dass die Schülerinnen und Schüler gegenüber heutigen rechtsradikalen Strömungen sensibilisiert und zur Wachsamkeit aufgerufen werden.